Möchtest du deine eigenen Bilder bearbeiten und gestalten? Kein Problem mit den Effekten und Bildbearbeitungs-Tools von Canva.
Fotos und Illustrationen lassen jedes Design lebendiger wirken, ganz besonders dann, wenn du deine Bilder nicht nur einfach einfügst, wie sie sind, sondern sie vorher noch entsprechend anpasst. Die Möglichkeiten reichen hierbei von einfachen Filtern über bestimmte Zuschnitte bis hin zu komplexeren Farbkorrekturen. In unserem Artikel möchten wir dir zeigen, welche Tools dir hierfür bei Canva zur Verfügung stehen, wie du diese einsetzt und welche coolen Effekte du dadurch erzielen kannst.
Bevor wir tiefer in die Materie gehen und dir zeigen, welche Effekte und Tools du bei Canva nutzen kannst, möchten wir dir zunächst verraten, wo du dies tun kannst. Es stehen dir zwei Optionen zur Verfügung: Das Canva Design-Tool(wird in einer neuen Registerkarte oder einem neuen Fenster geöffnet), mit dem du umfangreich verschiedenste Designs gestalten kannst, oder der Canva Photo-Editor(wird in einer neuen Registerkarte oder einem neuen Fenster geöffnet), der eine vereinfachte Oberfläche zur reinen Fotobearbeitung bietet. Die Bilder aus dem Editor kannst du im Anschluss aber natürlich auch in das Design-Tool laden und dort weiterverwenden.
Welche der beiden Oberflächen sich besser anbietet, hängt in erster Linie davon ab, ob du die Fotos direkt für ein Design verwenden möchtest – in diesem Fall ist es einfacher, deine Bilder direkt im Design-Tool zu bearbeiten – oder ob du dich doch lieber rein auf die Bildbearbeitung konzentrieren möchtest, ohne von zusätzlichen, aktuell nicht benötigten Funktionen abgelenkt zu werden – in diesem Fall könntest du dich im Photo-Editor wohler fühlen.
Die Bildbearbeitungs-Möglichkeiten sind in beiden Tools größtenteils die gleichen: Du kannst Fotos skalieren, rotieren, spiegeln und zuschneiden, diverse Werte wie Helligkeit, Kontrast und Sättigung anpassen und Filter anwenden – von sommerlich warmen Farben bis zu Graustufen. Einige Optionen, wie Form-Schablonen, Collagen-Vorlagen oder weitere Effekte, beispielsweise Weichzeichner oder Vignette, sind allerdings nur im Design-Tool verfügbar.
Ein essentieller Aspekt eines jeden Bildes und Designs ist Fokus: Worauf achten Betrachter vorwiegend oder zuerst? Wohin soll der Blick gezogen werden? Was soll betont bzw. in den Vordergrund gerückt werden? Aber ebenso: Möchte ich mit meinem Bild in erster Linie die richtige Atmosphäre schaffen oder Gegenstände zur näheren Betrachtung darstellen? Lenken gewisse Elemente des Fotos ab oder tragen sie zum gewünschten Eindruck bei? Und wirkt das gezeigte Motiv ästhetisch ansprechend?
Beim Zuschneiden deiner Bilder befasst du dich in erster Linie (aber nicht nur) mit den letzteren drei Fragen. Du kannst etwa schlicht die Seitenverhältnisse deines Bildes verändern, aber ebenso Elemente, die sich in deinem Foto befinden und die du nicht unbedingt zeigen möchtest oder die sogar ablenken, aus diesem herausschneiden, um das Gezeigte besonders schön zu präsentieren.
Eine wichtige Regel in Sachen Ästhetik ist dabei die Drittelregel, die sich vom Goldenen Schnitt(wird in einer neuen Registerkarte oder einem neuen Fenster geöffnet) ableitet. Diese Regel besagt, dass Bilder für das menschliche Auge vor allem dann besonders schön und harmonisch wirken, wenn sich das Motiv darauf (beispielsweise ein Baum in einer weißen Schneelandschaft) an einer ganz bestimmten Stelle befindet. Um diese Stelle zu finden, teilst du dein Foto in neun Felder, indem du es sowohl entlang der x- als auch der y-Achse drittelst. Dein Motiv sollte sich nun im Idealfall direkt unter einer dieser Linien befinden – bei kleineren Objekten sogar direkt auf einem der Überschneidungspunkte dieser. Ebenso kannst du aber Objekte auch bloß zwei Drittel ins Bild ragen lassen, während ein Drittel – auf einer oder beiden Achsen – frei bleibt.
Hier siehst du ein Beispiel für die Drittelregel in Aktion – beachte allerdings, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, deine Motive schön in Szene zu setzen, beispielsweise, indem du sie längsseitig zentrierst. Design bedeutet aber auch, sich hin und wieder bewusst gegen Normen zu stellen, um interessante neue Ansätze zu verfolgen.
Klicke im Canva Design-Tool deine Bilder nach dem Einfügen ganz einfach an und wähle dann in der Leiste oben „Zuschneiden“. Im Photo-Editor klicke auf das kleine Symbol links mit den sich überschneidenden Ecken (drittes Symbol von oben). Dann kannst du den Rand deines Bildes kleiner ziehen, um es entsprechend zuzuschneiden.
Im Design-Tool kannst du das Foto nach dem Anklicken zudem größer oder kleiner ziehen und auf der Arbeitsfläche herumschieben. Du kannst hier auch Hilfslinien einsetzen, um dir das Bild zu dritteln – klicke einfach links oben auf „Datei“ und füge dann Lineale und Hilfslinien zum Design-Tool hinzu. Die Hilfslinien kannst du einfach vom Lineal weg ins Bild ziehen und so positionieren, dass du dir selbst ein Gitter zeichnest.
Eine weitere Möglichkeit, Zuschnitt für besondere Effekte zu nutzen, sind Schablonen. Beispielsweise könntest du deine Fotos für weihnachtliche Karten in Stern-Schablonen legen oder für Valentinsgrüße in romantische Herzformen. Klicke hierfür im Design-Tool zunächst auf „Elemente“ und dann auf „Rahmen“ (oder gib einfach „Rahmen“ in das Suchfeld ein). Jedes Element, das dir dabei den gezeichneten blauen Himmel mit weißer Wolke über grüner Landschaft zeigt (unseren Platzhalter für deine Fotos), kannst du nun einfügen und im Anschluss ganz einfach per Drag & Drop mit deinen eigenen Bildern füllen. Per Doppelklick auf das eingefügte Bild kannst du dieses auch noch in der Form hin und herschieben oder skalieren, um den besten Ausschnitt zu finden. Unsere Fotocollagen-Vorlagen funktionieren übrigens nach demselben Prinzip. Diese findest du unter „Elemente“ und dann „Raster“.
Erinnerst du dich an die Fragen, die wir am Anfang gestellt haben? Während der Bildzuschnitt sich vor allem an die drei letzteren wendet, befasst sich die Schärfe bzw. Unschärfe in einem Bild vornehmlich mit den ersten drei, nämlich: Worauf achten Betrachter vorwiegend oder zuerst? Wohin soll der Blick gezogen werden? Was soll betont bzw. in den Vordergrund gerückt werden?
Prinzipiell gilt: Je schärfer ein Objekt, desto mehr Aufmerksamkeit. Möchtest du also beispielsweise ein Foto einer Stadt als Hintergrundbild für eine Werbeanzeige nutzen – etwa, um unterbewusst zu vermitteln, dass dein Produkt von dort kommt oder mit diesem Ort in Verbindung steht, dann bietet es sich an, das hektische Stadtbild mittels Weichzeichner unscharf zu machen, um die Aufmerksamkeit nicht von deinem Produktbild, deinen Textelementen und mehr abzulenken. Andererseits kannst du Unschärfe aber auch gezielt einsetzen, um dem Betrachter klarzumachen, dass etwas eigentlich mehr Beachtung verdient. Etwa, indem du ein unscharfes Element scharfen Bildern gegenüberstellst.
Um den Weichzeichner zu nutzen, klicke einfach dein Foto an und wähle dann oben in der Leiste „Anpassen“. Links kannst du nun den entsprechenden Regler hin und her bewegen, um dein Foto schärfer oder unschärfer zu machen.
Soll der Hintergrund deines Fotos nicht nur mittels Zuschnitt verringert oder per Weichzeichner unscharf gemacht, sondern gleich ganz entfernt werden, findest du in Canva noch ein weiteres, äußerst praktisches Tool: den Background Remover. Diesen findest du, indem du dein Foto anklickst und dann oben in der Leiste „Effekte“ wählst. Wie genau dieser funktioniert, erfährst du in unserem Artikel hier(wird in einer neuen Registerkarte oder einem neuen Fenster geöffnet) – den Hintergrund von einem Foto zu entfernen, klappt allerdings in Canva ganz einfach und schnell.
Besonders ambitionierte Designer können den Weichzeichner und den Background Remover aber auch in Kombination nutzen, um Fotos ohne Unschärfe in Fotos mit Unschärfe-Effekt zu verwandeln. Wähle hierfür zunächst ein Bild mit einem klaren Motiv, lege es als Hintergrundbild fest und nutze den Weichzeichner, um es unscharf zu machen. Nun fügst du dasselbe Bild an derselben Stelle nochmal ein und setzt den Background Remover ein. Tada: das scharfe, ausgeschnittene Motiv sticht nun aus dem unscharfen restlichen Bild darunter heraus.
Vorher:
Nachher:
Jeder, der schon mal Instagram benutzt hat, weiß auch, was Farbfilter sind und wie man sie nutzt: Per Klick auf die entsprechenden Filter, beispielsweise Epic, Summer, Retro oder Greyscale, veränderst du die Farben deines Bildes und vermittelst bestimmte Stimmungen. So wirken grünlich-blaue Filter kühl, bräunliche Filter simulieren ältere Aufnahmen (Sepia) und orangene Filtertöne machen Bilder warm und fröhlich.
Im Canva Design-Tool findest du die Filter nach Anklicken des Bildes in der Leiste oben, im Photo-Editor über das Reglersymbol links (zweites Symbol von oben).
Bei Canva kannst du aber nicht nur Farbfilter verwenden, sondern auch Effekt-Filter. Klicke hierfür ebenfalls das Foto an und wähle oben in der Leiste „Effekte“. Links findest du nun eine ganze Liste mit coolen Filtern, die du nutzen kannst, indem du die zugehörigen Apps installierst, beispielsweise Pixelate, um deine Fotos wie Pixelgrafiken aussehen zu lassen, Bad TV, um ihnen einen alten VHS-Kassette-mit-Magnetfehler-Look zu verpassen, oder Glitch für dramatische Farb- und Verzerrungseffekte.
Falls du ganz bestimmte Vorstellungen davon hast, wie dein Bild aussehen soll, oder du nur ganz bestimmte Werte verändern möchtest – beispielsweise ein Foto heller bzw. dunkler machen oder die Farben stärker zur Geltung kommen lassen, dann kannst du dies tun, indem du zunächst wiederum das Foto anklickst und dann im Design-Tool „Anpassen“ auswählst bzw. im Photo-Editor auf das Reglersymbol (zweites Symbol von oben) klickst. Auch den Farbton kannst du dort übrigens anpassen bzw. korrigieren.
Unter Vignette versteht man im Allgemeinen jede Art von Maske und insbesondere auch solche, die zur Verdeckung von Rändern dienen. Die Vignetten-Option im Canva Design-Tool lehnt sich vor allem an zweiterer Bedeutung an und ist ebenfalls unter „Anpassen“ zu finden. Je höher du den Regler drehst, desto dunkler werden die Ränder deines Fotos. Praktisch dabei: Der Effekt funktioniert auch innerhalb von Schablonen, also den oben beschriebenen Rahmen und Rastern.
Der letzte Effekt, den wir dir vorstellen möchten, ist die Crossentwicklung, die du ebenfalls nach Anklicken deines Fotos unter „Anpassen“ finden kannst. Crossentwicklung ist nichts anders als ein Art von Negativeffekt – schiebst du den entsprechenden Regler nach links oder rechts, werden die Farben im Bild also in Richtung Negativ bzw. Positiv verändert, womit du dramatische Effekte erzeugen kannst.
Bei so vielen verschiedenen Effekt-Optionen sollte es ein Leichtes für dich sein, wirklich jede erdenkliche Stimmung in deinen Bildern zu erzeugen. Was aber noch viel spannender ist: simples Herumexperimentieren. Du musst nicht immer schon im Voraus wissen, wo dein Design hingehen soll; du kannst genauso gut einfach ein hübsches Bild einfügen und dann so lange an Reglern drehen und auf Buttons klicken, bis sich ein richtig cooles, völlig unerwartetes Resultat ergibt. In jedem Fall wünschen wir dir viel Spaß damit, deine Fotos bei Canva(wird in einer neuen Registerkarte oder einem neuen Fenster geöffnet) zu bearbeiten und dein Publikum mit den so entstehenden Werken zu überraschen und begeistern!
Geschrieben von
Sabine Berger